den alten Rock und dessen Protagonisten nicht vergessen, denn viele hatten Chuck Berry zum Vorbild und benannten sich in Namensspielen nach dem Meister: The Rockin' Berries oder Dave Berry.

Alter Wein in neuen Schläuchen? Ja, zuerst vielleicht, doch der Beat erfand sich selbst als Oberbegriff für diverse Muskistile, die in ihm vereint waren.
Und noch vor Erfindung der Beatlemähne entlehnten sich die Frisuren noch denen des Rock'n Roll.

Die neue Musik kam natürlich in bestimmten Kreisen, die ich schon auf der Seite über die 50er Jahre beschrieb, genau so gut wie der Rock'n Roll an – nur mit der zusätzlichen Frage auf Platt: Wat hebbt de denn dor op'n Kopp?

Der Star-Club in Hamburg und der Cavern-Club in Liverpool wurden zu ersten Adressen in Sachen Beat-Musik und es dauerte nicht lange bis jede Eckkneipe, die etwas auf sich hielt, Live-Musik auf dem Wochenendnachmittags-Programm hatte, denn wer schon sechzehn war durfte rein aber keinen Alkohol trinken – war ja auch verpönt.
Aber nur zuhören war ja auch irgendwie langweilig – selbst war der Musik-Mann:

Ende der 1950er/Anfang der 1960er Jahre faßt in Liverpool der Rock'n Roll Fuß. Nach und nach stellen die örtlichen Musikgruppen das Waschbrett in die Ecke und den Skiffle ein. Cliff Richard & Co rockten in Great-Britain die Säle. Seine Begleitband "The Shadows" erregten die Aufmerksamkeit des Publikums, das bisher Instrumente mit Verstärkern eher skeptisch beurteilten mit Hits wie Apache und KonTiki. Gitarrensound pur und leider schnell abgeschliffen. Gab's noch was? Ach ja der Twist. Chubby Checker lehrte uns mit seinem Let‘s Twist Again, wie man beim Tanzen Zigarettenkippen mit den Füßen austritt.

Die Zeit der Dorfmusik ist vorbei, hieß es auf einem Plakat, welches die Neueröffnung des Star-Clubs 1962 in Hamburg ankündigte. Na, das war doch mal ein Versprechen: Den Eröffnungsreigen in dem neuen Club auf der Großen Freiheit übernahmen "The Beatles", die 1960 schon auf dem Hamburger Kiez rockten und eine neue Musikbewegung setzte sich in Gang: DER BEAT.
Beat-Bands schienen wie Pilze aus dem Boden zu schießen und die neuen Heroes dieser aufkeimenden Musikbewegung hatten

Die Merchandising-Heinis kannten seinerzeit schon keine Gnade und schlugen mit unbarmherziger Geschmacklosigkeit zu.
Siehe dieses grausam schönen Spitzendeckchen aus den 60ern.
Man beachte den Eintrittspreis für das Beatles-Konzert: Das kostet heute das Fahrgeld für die öffentlichen Verkehrsmittel zu den heutigen Megakonzerten – aber in Euro.