Kritik hin, Lobhudelei her.
In den Clubs in denen wir spielten, hatten wir unsere Fans im Kasten und weitere Gigs in anderen Clubs oder auf anderen Parties brachten neue.
Wir tourten erfolgreich durch Norddeutschland und erreichten schon den Status einer semi-professionellen Band.
Doch eine ganz andere Plage sollte unsere LIVE-Musikszene heimsuchen:
Die "Plattenreiter".
Aus fernen, dunklen Kellern ritten ganze Scharen von "
Disk-Jockeys" in die Bastionen der Live-Musik ein und richteten mit einfallslosem Plattenauflegen kapitalen Schaden an.
Da standen die sich wie eine Seuche vermehrenden Nicht-Musiker mit ihren Plattenspielern und legten ihre triviale Pop-Musik auf. Musikalisches Talent hatte keiner, brauchte man ja auch nicht. Die Nadeln der Turn-Tables verarbeiteten tapfer jeden Mist. Und siehe da: Jeder musikalisch untalentierte Fuzzi wurde zum GEMA-Star.
Auch die Gage für diese Live-Musik-Killer waren bei weitem nicht so hoch wie die einer Band, ein durchschlagendes Argument. Doch, Gott sei Dank, gab es damals auch Clubs, die weiter auf handgemachte Live-Musik schwörten, aber die Luft wurde allmählich dünner.
Der legendäre Star-Club schloß am 31.12.1969 mangels Interesse an Live-Bands seine Pforten und viele andere folgten ihm auf den Friedhof der guten Mucke. Einzig das Grünspan, der vormalige Hit-Club, fand ein gutes Konzept als anfängliche Unterground- oder Psychedelic-Disco. Das Grünspan existiert heute noch.
Das Bunch-Poster im PDF-Format zum Downloaden findet ihr auf meiner Seite
Dies & Das
Zum Ende des Jahres 1970 wurde die Bunch aufgelöst, nachdem vorher schon Gernot (Hammond) und Hannes (Sax, Flute) ausgestiegen waren.
Ich verkaufte mein Schlagzeug und verabschiedete mich von der Amateurmusik...

...nein, Plattenreiter bin ich nicht geworden.

Das Bunch-Logo für das Plakat von 1970 entwarf der Bassist unserer Band Michael Fehrmann.
Dieses Logo findet ebenfalls Verwendung auf diesen Webseiten über die Bunch.