Die beiden Klinkerbauten rechts - man kann es noch an Portalen und an der gleichen Anzahl der Fenster erkennen - wurden ursprünglich in den schwungvoll ausladenden Formen des Barock erbaut. Das rechte Haus wurde schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert in der vorliegenden Form "verbaut", während das Linke seinen schönen Giebel behalten hatte. Links und rechts der Straße die beiden gußeisernen Kandelaberpfosten, die die ursprüngliche Holzkonstruktion des Nobistors ersetzten. Ebenso waren die schweren Eisenpforten nach Aufhebung der Hamburger Torsperre 1861 verschwunden.
Am südlichen Ende der Großen Freiheit kommen wir zum Nobistor, dem wohl bekanntesten Übergang von der Stadt Altona nach der Hansestadt Hamburg.
Allerdings machen wir einen Zeitsprung zurück in's Jahr 1880.
Wer hier um die Jahrhundertwende das Nobistor passierte, hatte die Reichenstraße vor sich, die schon an der Abzweigung zur Kleinen Freiheit nahtlos in die Große Bergstraße überging und auf der Hamburger Seite an die Lange Reihe grenzte, die um 1900 in Reeperbahn umbenannt wurde.
Die Reichenstraße wurde nach den Bauten, die schon um 1700 entstanden und deren Besitzer, zur Hauptsache niederländische Kaufleute und portugiesische Juden benannt.

Bild rechts: Schauen wir uns nun weiter in der Gegend des alten Nobistors um. Gleich links in Richtung des alten Rathausmarktes verlief der Straßenzug Neue Burg (nicht zu verwechseln mit dem Straßenzug in Hamburg). Gerade vor uns, an der Ecke Neue Burg und Reichenstraße steht ein Etagenhaus älterer Bauart, das wenig später, um 1903, dem großen Warenhaus von Karstadt im Art-Deko-Stil weichen mußte.
Dieses Bild entstand später, als schon die elektrische Central-Bahn durch die Straßen ratterte.
Im Hintergrund im Verlauf der Großen Bergstraße ein großes Haus, welches an der Ecke der Straße "Grund" steht.

Nochmal Bild ganz oben: Sehr auffällig die Reklame am Haus rechts, wo ein Hamburger Photograph seine Dienste publikumswirsam anbietet. Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert waren in der Reichenstraße Fotografen ansässig. Hier ein Stempel auf einer Bildrückseite aus meinem Familienalbum aus der Zeit als Altona noch eine eigenständige Stadt war.