Die Gastwirtschaft war fünfzig Jahre später verschwunden. Stattdessen stand hier nun eine Backsteinmauer. Zwischendrin ein Gebäude mit einem maroden Holztor, welches nicht mehr geöffnet werden konnte, weil es wahrscheinlich aus den Angeln gefallen wäre (siehe Bild vorige Seite).
Auf dem Gelände befand sich die Fischfabrik Wedel mit einem riesigen Schornstein für die Räucherei.
Das Ensemble der vier Häuser auf der rechten Seite überstand den zweiten Weltkrieg – allerdings nicht ohne Schäden. Im dritten Haus von rechts, Hausnummer 81, wohnten wir ab 1959 bis es Mitte der 70er Jahre abgerissen wurde. Die Rückseite des 1887 erbauten Hauses wurde aus statischen Gründen mit einer Eisenträger-Konstruktion abgestützt. Hinter dem vierten Haus von rechts mit der Nr.79 durch einen Torweg zu erreichen, waren Pferdeställe und das Pferdegeschäft von Hans Haack. Die kleinen zweigeschossigen Häuser daneben standen zu meiner Kindheit nicht mehr. Im Erdgeschoß des hellen Eckhauses vorn rechts befand sich in den 50er Jahren der Kolonialwaren-Laden der Kaufmannsfamilie "von Mahren".
Während wir auf der Seite vorher in der Bernstorffstraße nach Norden blicken, hat der Photograph im Jahre 1906 seine Kamera nach Süden gerichtet.
Die Bernstorffstraße heißt noch Adolfstraße. Links an der Ecke zur Großen Gärtnerstraße, heute Thadenstraße, die Gastwirtschaft von "H. Rave", zugleich Station und Wartesaal der Altonaer Ringbahn, die auf dem Bild gerade in Richtung Kleine Freiheit bummelt.
Bild unten: Gleicher Ort über hundert Jahre später.
Auf dem Gelände der ehemaligen Gastwirtschaft befindet sich ein Buddha-Zentrum. Hier ein Teil des Gebäudekomplexes. In dem Haus dahinter mit der roten Backsteinfassade, damals Nr.86, verbrachte ich die ersten Jahre meiner Kindheit.
Die alten Häuser auf der rechten Seite sind komplett verschwunden. Die "Neuen" haben auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.