The Carrion Kites (Die Aasgeier) eine Schulband aus Altona war eine der Keimzellen neben den Fancy Clothes, der Schulband aus Hamburg-Neustadt, in der ich mein Unwesen trieb und aus denen später die Bands WE und die Ukases entstanden.
Um Licht in's Dunkel der Bandgeschichte der Carrion Kites zu bringen, habe ich die Jungs mal gebeten, mir einige Fragen zu beantworten:
Wer war damals Drummer bei den Carrion Kites, Übungsräume, Auftritte und welche Anlage wurde benutzt?
Edward (Eddie) Chlust erinnert sich: Der Drummer hieß Wolfgang Mikiszak, er wohnte in der Juliusstraße/Ecke Lippmannstraße. Seine Mutter betrieb dort einen kleinen Lebensmittel-Laden, wo in einem hinteren Raum sein Schlagzeug stand. Auftritte:"Mecki's Eck" Stresemann-/ Ecke Bernstorffstraße. Der Wirt hieß Mecki, Eintritt 0,99 DM, da gab es noch eine Kombo, Name entfallen, Schlagzeuger hieß Michael Möller, haben viele Stücke von den Shadows gespielt. Gründungsjahr: 1964/65? Wir haben im Kirchturm der Friedenskirche geübt, Tauben flogen uns um die Ohren. Die Anwohner Am Brunnenhof 31-33 sind Amok gelaufen! War das nicht auch die Zeit als wir im Hit Club im Vorprogramm von Tony Sheridan aufgetreten sind? Rick Laubert, Jörns Schwager, hatte uns damals gecoacht.
Wolfgang Müller schrieb mir aus seiner neuen Heimat in Thailand:
Mein Verstärker war ein Hohner 18MH, den mir mein Vater geschenkt hat und ein AKG D19c (Beatles-Mikrofon) hatte ich auch noch.
Die "PA" hatten wir uns von Günther Hoeper geliehen.
Eigentlich sollte ich anfangs ja nur ein paar Tonbandaufnahmen machen, aber da ein Gitarrist fehlte, habe ich es dann einfach mal versucht.
An meine unzähligen Kämpfe mit dem Lötkolben kann ich mich sehr gut erinnern, irgendein Kabel oder Stecker war immer kaputt, dabei hätte es mich sogar in jungen Jahren fast erwischt, weil die Lötspitze unter Strom stand.
Das Schulfest der Mädchenschule Haubachstraße hat seinerzeit Erhard Agena's Schwester initiiert, die dort zur Schule ging.
Eddie schrieb über eine andere Band, die auch bei Mecki gespielt hat, sehr gern auch Stücke von den Shadows. Dazu fällt mir immer wieder ein Auftritt der Ladwig-Truppe ein. Die hatten es ja auch mit den Shadows und bei Apache brachte es deren Drummer fertig, so auf das Becken einzudreschen, daß es vom Ständer fiel. Bei Apache...! Nicht bei irgendeinem harten Song. Unvergeßlich!
Jörn Holllersen erinnert sich:
Auftritte: "Mecki's Eck", Hit-Club auf der Großen Freiheit, Jugend-Veranstaltung im Pfarrhaus der Friedenskirchen-Gemeinde und ein Schulfest in der Haubachstraße.
Verstärkermäßig waren wir zeitweise "leicht" unterbestückt. Wolfgang Müller hatte einen Combo. Der mußte auch mal für zwei Gitarren und einen Bass herhalten. Mann, hat der geschwitzt. Wenn ich an die Zeit denke, sehe ich Wolfgang immer mit 'nem Lötkolben. Er war der Technik weit voraus und "mußte" die ständig abben Kabel reparieren.
Wir waren die Haus-Combo der Friedensgemeinde.
Rick Laubert, mein Ex-Schwager war damals Kellner im Star-Club. Auf jeden Fall mußte ich ihm immer sein Abendbrot bringen, speziell wenn Leute wie Spencer Davis Group, Walker Brothers und dergleichen dran waren. Er war praktisch meine kostenlose "Eintrittskarte"
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